Wirkung elektromagnetischer Felder
Alle Funkdienste nutzen zur Informationsübermittlung elektromagnetische Felder. Diese werden technisch erzeugt und über Antennen ausgesendet beziehungsweise empfangen. Elektromagnetische Felder gehören zum Bereich der sogenannten nicht ionisierenden Strahlung. Eine wichtige Eigenschaft dieser Felder ist, dass ihre Energie nicht ausreicht, um bei der Durchdringung von Stoffen Atome oder Moleküle in einen elektrisch geladenen Zustand zu versetzen (zu ionisieren). Die Wirkung von elektromagnetischen Feldern auf Lebewesen hängt von der Frequenz und der Intensität ab. Hochfrequente elektromagnetische Felder, wie sie auch beim Mobilfunk zum Einsatz kommen, dringen nur wenige Zentimeter in den Körper ein. Sie werden größtenteils an der Hautoberfläche absorbiert. Die dabei entstehende leichte Temperaturerhöhung kompensiert der Körper, indem er die Wärme über den Blutkreislauf abtransportiert. Diese Wärmewirkung ist die bislang einzige wissenschaftlich anerkannte und belegte Wirkung mit gesundheitlicher Relevanz.
Um zu gewährleisten, dass Handys, Smartphones oder Tablets jederzeit ohne gesundheitliche Gefährdungen genutzt werden können, hat der Gesetzgeber verbindliche Grenzwerte zum Schutz der Gesundheit festgelegt. Diese basieren auf dem aktuellen wissenschaftlichen Stand, um vor möglichen gesundheitlichen Risiken elektromagnetischer Felder zu schützen.
Stand der Forschung
Über biologische und gesundheitliche Wirkungen von Mobilfunkfeldern wird seit 20 Jahren intensiv geforscht. Vor allem die Frage, ob schwache elektromagnetische Felder einen negativen Einfluss auf die Gesundheit haben könnten, wird untersucht. Es gibt Versuche im Labor mit Zellen und Tieren, um möglich Effekte nachzuweisen und zu verstehen. Auch Laborstudien mit Menschen – zum Beispiel zur Wahrnehmung von Feldern oder zum Schlafverhalten – werden durchgeführt.
Medizinische Daten, die aus Befragungen oder Statistiken stammen, werden in sogenannten epidemiologischen Studien ausgewertet. Einen umfassenden Überblick über den aktuellen Forschungsstand bietet das EMF- Portal des Forschungszentrums für Elektro- Magnetische Umweltverträglichkeit der RWTH Aachen (www.emf-portal.de/). In der Literaturdatenbank des EMF-Portals sind derzeit rund 35.000 wissenschaftliche Publikationen abrufbar und ca. 7.000 Zusammenfassungen einzelner wissenschaftlicher Arbeiten zu den Wirkungen elektromagnetischer Felder.
Wie ist die Einschätzung nationaler und internationaler Expertengremien?
Die Forschungsergebnisse werden von Wissenschaftlern diskutiert und dienen als Ansatzpunkt für neue Fragestellungen und Studien. Nationale und internationale Expertengremien sichten kontinuierlich den aktuellen Forschungsstand und erstellen zusammenfassende Bewertungen der Studienlage. Politische Entscheidungsträger nutzen diese Forschungsberichte wiederum als Leitfaden zur Festlegung gesetzlicher Richtlinien.
Auf Basis der aktuellen Forschungsergebnisse kommen die Expertengremien wie die Internationale Strahlenschutzkommission (ICNIRP), die Weltgesundheitsorganisation (WHO), die deutsche Strahlenschutzkommission (SSK) oder das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) übereinstimmend zu dem Schluss, dass bei Einhaltung der Grenzwerte eine sichere Nutzung der Mobilfunktechnologie für alle Personengruppen gewährleistet ist. Dennoch empfehlen sie die Durchführung weiterer Forschungsarbeiten, vor allem hinsichtlich der Langzeiteffekte des Mobilfunks auf den Menschen.
Gelten die Erkenntnisse auch für 5G?
Die aktuell beim 5G-Ausbau verwendeten Frequenzen liegen im bereits heute genutzten Bereich des elektromagnetischen Spektrums. Die derzeit vorhandenen Forschungserkenntnisse haben also auch für 5G weitgehend Gültigkeit. Laut Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) sind die vorliegenden wissenschaftlichen Erkenntnisse zu den Wirkungen hochfrequenter elektromagnetischer Felder auf den Menschen auch für den 5G-Standard grundsätzlich anwendbar.
Das BfS zieht in einer aktuellen Publikation folgendes Fazit: „Es gibt – bei umfangreicher Datenlage – keine wissenschaftlich gesicherten Belege für negative Gesundheitseffekte durch 5G unterhalb der bestehenden Grenzwerte. Den stets verbleibenden Unsicherheiten in der wissenschaftlichen Risikobewertung wird über Forschung Rechnung getragen. Das BfS wird auch weiterhin die wissenschaftlichen und technischen Entwicklungen kontinuierlich verfolgen, um zeitnah reagieren zu können, wenn sich an dieser Bewertung etwas ändern sollte.“ (https://www.bfs.de/SharedDocs/Downloads/BfS/DE/broschueren/emf/standpunkt-5g.html)
Mobilfunkversorgung im ländlichen Raum. Foto: Informationszentrum Mobilfunk – Hendrik Zwietasch
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